Weickenmeier, Kunz + Partner

Bauer Spezialtiefbau GmbH

Schrobenhausen

2008
Bauer Spezialtiefbau GmbH

Leistungsphase 1 – 8

Neu- und Umbau der Hauptverwaltung
Büro & Verwaltung

Die erfolgreiche Entwicklungsgeschichte des Unternehmens Bauer Aktiengesellschaft ist im Weichbild des Ortes Schrobenhausen leicht ablesbar. Ausgehend von historischen Gebäuden des letzten Jahrhunderts geht die Entwicklung über verschiedenste, moderne Produktionsanlagen bis hin zu dem in den 70er Jahren errichteten, sechsgeschossigen Hauptgebäude auf dem Stammgelände.

Die umgebende Bebauung ist nach wie vor dörflich geprägt mit überwiegend Wohnhäusern, zum Teil aber auch niedrigeren Gewerbebauten, wie insbesondere im Norden.

Nachvollziehbar sind alle wesentlichen Gebäude und Funktionen des Stammgeländes parallel zum jeweiligen Straßenrand organisiert und auch von hier erschlossen.

Es bleibt eine offene Mitte, die eher durch Verkehrswege, provisorische Containerbauten und Kiesflächen geprägt ist, denn durch eine vorsätzliche Gestaltung. Der Status quo erscheint legitimiert durch die ambivalente Nutzung von dringend benötigten Parkierungsflächen und – einmal jährlich – Ausstellungsflächen für die unternehmenseigene, internationale Baumaschinenmesse.

Ziel der Entwurfskonzeption ist die Ausformung eines eindeutigen Ensembles, das einerseits die Konditionen des historischen Wachstums bewahrt und akzeptiert, gleichzeitig aber durch einen neuen "Flügelbau" im Norden in zeitgemäßer Architektur und als signifikanter Ausdruck des sich fortsetzenden Wachstums arrondiert und letztlich überhöht.

Ziel ist mit der neuen Fassung der Ränder die Schaffung einer neuen Mitte, eines eindeutigen Zentrums für die Präsentation der innovativen Baumaschinen als essentieller Nukleus des Unternehmenserfolges.

Die Höhenentwicklung des bestehenden Solitärgebäudes mit VI Geschossen soll dabei nicht fortgeführt werden, um eine verstärkte städtebauliche Einbindung in die dörflich geprägte, umgebende Bebauung gewährleisten zu können – dies als Ausdruck auch der kulturellen und unternehmensspezifischen Integration; Ihres Unternehmens Bauer AG in die gesellschaftliche Gemeinschaft Schrobenhausen.

Der bestehenden Vertikalen wird insoweit strukturell eine eher liegende Bebauung mit nur IV – V Geschossen entgegengestellt, die beide in einem dialektischen Spannungsverhältnis den neuen Ort, mit Innenhof definieren.

Die Nahtstelle von Alt- und Neubau wird akzentuiert durch eine gleichsam überschießende, schräg disponierte und plastisch ausgeformte Gebäudespitze, die den neuen Eingang aufnimmt mit gestaltetem, über die Straße greifendem Platz.

Eine einläufige Treppe im Innenraum führt über offene Hallen in die Obergeschosse und erschließt ein modernes, flexibel organisierbares Bürogebäude. Dessen äußere Erscheinungsform ist geprägt von Themen energetisch bewusster und resonanz- schonender Architektur mit primär geschlossener, effizient wärmegedämmter Massivfassade nach Norden und großflächigen Glasfassaden mit Sonnenschutz zum Innenhof nach Süden.

Für die Sanierung des Bestandsgebäudes mit der sichtbar exponierten Stahlbetonkonstruktion bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten der Sanierung unter aktuellen bauphysikalischen Gesichtspunkten. Auch wenn denkbar wäre eine Sanierung mit Akzeptanz der gegebenen Schwächen (Kältebrücken etc.), zielt unser Vorschlag auf eine langfristig gültige, energiesparende und gleichzeitig wirtschaftliche Konzeption in vorgesetztem Sichtmauerwerk und Stahl. Ziel ist die Beibehaltung des bisherigen, „rauen“ und bautechnisch orientierten Ductus, dem Zeigen von Tragstrukturen – wie es einem Unternehmen aus der Bauindustrie angemessen ist.

Alt und Neu gehen städtebaulich und gestalterisch eine Symbiose ein – ebenso wie Tradition und Fortschritt als Basis des unternehmerischen, signifikanten und letztlich immer wieder bewiesenen Erfolges.

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